7 Schritte zur Unterstützung Deines Kindes bei Angst
Zitat: „Das Einzige vor dem Ihr Euch fürchten müsst, ist die Furcht selbst! Sie lähmt Eure Glieder und Euren Verstand, und Ihr fühlt Euch klein und zerbrechlich. Aber Mut verleiht Euch eine Rüstung! Einen Panzer für Euer Herz.“ Aus dem Buch „Drachenreiter“ von Cornelia Funke.
Erste Grundregel
Die Angst deines Kindes ist echt
Auch wenn Du denkst: "Das ist doch nicht schlimm!" Für dein Kind fühlt sich die Angst real an. Nimm die Angst ernst und sei ein sicherer Hafen. - Der Fels in der Brandung!
Hier ist ein kleines Beispiel wie Du als Erwachsener Deinem Kind Schritt für Schritt helfen kannst.
Schritt 1
Ruhe bewahren & präsent sein
Deine Gelassenheit überträgt sich auf Dein Kind. Wenn du ruhig bleibst, spürt dein Kind dies und fühlt sich sicher. "Ich bin sicher! Mama / Papa hat alles im Griff."
Schritt 2
Zuhören & Benennen
Frag Dein Kind vorsichtig was los ist und was ihm Angst macht: „Wovor hast du Angst?“
Oder hilf deinem Kind, Worte zu finden: „Manchmal fühlt sich es wie ein Kloß im Hals an oder der Bauch tut plötzlich weh, oder man will einfach wegrennen, stimmt das?“
Schritt 3
Nicht Auslachen oder Ablenken
Sätze wie „ach, da brauchst du doch keine Angst davor haben“ helfen nicht weiter! Dieser Satz löst in Deinem Kind eher das Gefühl aus, dass es mit seiner Angst alleine ist und es mit seinem Gefühl nicht ernst genommen wird.
Schritt 4
Gemeinsam nach Lösungen suchen
Frage lieber nach: „Was könnten wir tun, damit du dich sicherer fühlst?“
Gib deinem Kind ein Gefühl, dass man mit der Angst auch auf unterschiedliche Art und Weise umgehen kann und dadurch ein Gefühl von Kontrolle, Sicherheit und Vertrauen wieder entstehen kann.
Schritt 5
Rituale & feste Tagesabläufe
Vertrauen und Sicherheit können auch durch Abendrituale und feste Abläufe im Tagesablauf aufgebaut werden. Auch Kuscheldecken & Co können helfen, Sicherheit zu vermitteln.
Schritt 6
Unterschiedliche Übungen helfen
Eine Atemübung könnte z.B. sein: „Wir atmen zusammen wie ein kleiner Löwe tief ein und brüllen einfach aus.“
Oder eine kurze Fantasiereise, in der dein Kind mutig ist.
Klopftechniken verändern die Energie des Körpers und können dadurch aufbauend und stabilisierend auf das Gemüt wirken.
Auch Affirmationen, die gemeinsam gesprochen werden können stärkend auf das Gemüt wirken. Hier sind ein paar Beispiele: - Ich bin mutig, auch wenn ich Angst habe. - Ich bin sicher, Mama/Papa ist bei mir. - Meine Angst darf da sein und sie wird kleiner.- Ich bin stark wie ein Löwe.
Schritt 7
Umgebung absuchen
Schaue in seiner Umgebung nach Informationen, die Deinem Kind Angst machen können nach.
Ein Kind versteht die Welt der Erwachsenen nicht. Kriegsnachrichten, Mord und Totschlag oder Themen wie Waldsterben, Klimawandel haben im Kinderzimmer nichts zu suchen.
Ein Kind soll als erstes Vertrauen in das Leben aufbauen können, bevor es mit den Erwachsenenthemen konfrontiert wird. Vertrauen in das Leben ist das Fundament damit wir kraftvoll agieren können.
Untersuche die Bücher, Hörspiele, Comics und Videospiele usw. Deines Kindes ob es tatsächlich gute und vertrauensvolle Inhalte sind. Radio und somit die Nachrichten, die für Erwachsene bestimmt sind gehören nicht ins Kinderzimmer, denn genau solche Nachrichten können dem Kind Angst machen und es verliert das Vertrauen ins Leben und in die Welt.
Und Angst ist das Gegenteil von Vertrauen.
Empfehlung
Digitale Medien
Bei älteren Kindern empfehle ich, dass das Smartphone über Nacht nicht im Kinderzimmer gelagert werden darf. Es gibt Studien, die herausgefunden haben, dass viele Kinder nachts aktiv, - während die Eltern schlafen, - im Internet unterwegs sind und dort Inhalte präsentiert bekommen, die nicht kinder- oder jugendtauglich sind.
Wichtig
Mir ist wichtig, dass ich Kindern zeigen kann:
„Hey, Du kannst auf das Leben, auf die Welt, auf Deine Familie vertrauen.
Es gibt immer Wege und neue Chancen.
Jeder Tag gibt Dir eine neue Möglichkeit, Dinge, die Dir Angst machen zu überwinden, zu verändern, zu transformieren. Und hinterher bist Du größer, stärker & selbstbewusster.“
Du bist nicht Allein
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